Weltreise - Australien 1998
Dort trifft einen erstmal der Schlag; man kommt von winterlichen Frankfurt mit -2 Grad nach Brisbane mit +26 Grad und 92% Luftfeuchtigkeit. Da kann man zuschauen wie der Schweiß aus den Poren gedrückt wird. Nach der Ankunft in Brisbane ging es weiter mit dem Reisebus, etwa eineinhalb Stunden, nach Coolangetta. Diese Gegend ist echt verrückt: Die Stadt Coolangetta liegt direkt an der Australischen Bundesstaatsgrenze zwischen Queensland und New South Wales. Wobei Queensland sich weigert die Sommerzeit einzuführen. Was dazu führt, daß man bei jedem zweiten Ausflug hin- und herrechnet. Jedenfalls bin ich nach mehr als 30 Stunden Reise, Jetlet und Klimawechsel in Kingscliff, New South Wales, Australien auf der Bananen- und Avocadofarm der Familie Taylor angekommen. Die Gegend um Kingscliff ist recht interessant. Zunächst mal liegt es am Rand eines recht alten Vulkankraters, der von einer Seite durch den Pazifik begrenzt wird. Im Landesinneren deutet eine im Halbkreis angeordnete Hügelkette mit 600 Meter Höhe und 40 km Durchmesser einen Vulkankrater an. Herausragend im wahrsten Sinne des Wortes ist in der Mitte der sog. Mount Warning. Ein Berg, der anscheinend aus dem Nichts 1100 Meter in die Höhe reicht. Dieser ehemalige Vulkankrater ist recht fruchtbares Ackerland, außerdem laufen einige, auch recht zutrauliche Koalas ´rum (nein Känguruhs hab ich keine gesehen). Die See in dieser Gegend ist auch sehr fischreich und der Farmer (Ross) geht beinahe jeden Morgen zum Fischen bzw. Angeln und holt sein Frühstück (Ja, Frühstück). Auch sonst haben die Leute eigenartige Essensangewohnheiten. Zum Frühstück kam erstmal eine frische Bananenstaude auf den Tisch und der Rest der Familie, zu der auch ich zählte, bekam dann zerdrückte Bananen mit Honig auf Toast. Ansich schmeckt das ganz gut, aber nach einer Woche kann manns nicht mehr sehen. Das bekloppteste, das die Australier essen ist wohl "Vegamite". Das ist ein Sandwichaufstrich, der an Extrakt für klare Suppenbrühe erinnert - echt ecklig, auf jeden Fall sehr salzig. Die Gegend um Kingscliff bietet das Ziel für nette Ausflüge, von der Gold Coast bis Byron Bay, oder Mt. Warning.Ungefähr 30 km nördlich von Kingscliff an der Gold Coast liegt Surfers Paradise. Allerdings ist mir der Name etwas unklar - Surfer habe ich keine gesehen. Vermutlich lag es am eher mäßig gutem Wetter. Jedenfalls hat Surfers Paradise nur wenig zu bieten. Vor allen schönen weißen Sandstrand und Meer. Auf der anderen Seite der "Uferstraße" stehen teilweise 30-stöckige Hotels, um vor allem die vielen Japanischen Touristen zu beherbern. Japanische Touristen sind sowieso eine Attraktion für sich: - Sie treten nur in Rudeln auf - wie manche Chemikalien sind sie besonders flüchtig - wo eine Kamera ist, steht dahinter auch ein Japaner Japaner haben uns übrigens auch auf der Farm heimgesucht, und so bin ich bestimmt auf einigen japanischen Erinnerungsfotos. Aber für "Japanese Dollar" wird einiger Aufwand getrieben. Zum Beispiel war mal eine Gruppe einer japanischen Bauerngewerkschaft angekündigt. Dann gab es für alle T-Bone Steaks und Sausages - ich hab noch nie so viel Fleisch auf einem Haufen gesehen. Nach einer Woche Gold Coast hats mich dann nach Sydney gezogen. Allerdings wollte ich unbedingt mit dem Zug fahren. So ein Blödsinn - für die 700 km Strecke braucht der Zug 11 1/2 Stunden. Bummelzug wäre geschmeichelt... nachdem ich um 9:30 p.m. nach 11 1/2 Stunden Zugfahrt und Dunkelheit in Sydney ankam hatte ich ansich nur den Wunsch zu schlafen. Aber ich hatte weder ein Quartier vorgebucht noch kannte ich irgendwen in Sydney. So machte ich mich auf den Weg zu "irgendeinem" Hotel. Gefunden habe ich natürlich nix. Nach einer Stunde herumirren haben mich zwei Franzosen angequatscht was ich hier mache. Ich hab dann alles erklärt und man hat mir angeboten mich in die Jugendherberge zu begleiten. In der Jugendherberge bekam ich das letzte Zimmer für zwei Nächte... danach kam ich in einem International Guesthouse unter. (Das wurde von der Information in der JuHe organisiert. Am nächsten Tag habe ich dann erstmal einen Stadtplan gekauft, nachdem ich ja nichtmal wusste in welcher Richtung der Hafen liegt. Nach meinem Quartierwechsel und Einkauf hatte ich mich soweit gefangen und habe mich nach Downtown Sydney aufgemacht. Die Bilder erklären sich selbst... Die Bilder habe ich übrigens alle an einem Tag gemacht. Das Wetter war zwar nicht so berauschen, aber noch besser als an den restlichen Tagen. An den Regentagen habe ich mich in der Broadway-Mall, im National Museum bzw. im Guesthouse herumgedrückt. Im Guesthouse waren hauptsächlich junge Mädels, die als Bedienung o.ä. ihr nächstes Flugticket verdienen wollten. Am letzten Tag wurde mir dann sogar meine Wäsche gewaschen und gebügelt ;-)) Eine spitzen Atmosphäre und Publikum aus aller Welt.